Aus der Frühzeit des Instruments

BildJohann Melchior Molter (1696–1765) ist für Klarinettisten ein wichtiger Komponist, da von ihm die ältesten für das Instrument geschriebenen Konzerte stammen. Im übrigen Konzertleben geniesst der Komponist, der sich in seinem Schaffen an den Werken verschiedener Meister orientiert hat, keine grosse Aufmerksamkeit. Die vorliegende Sinfonia a tre wurde von Bernhard Kösling für drei Klarinetten eingerichtet und basiert auf einer Sinfonia in C für Trompeten und Hörner. Dies entspricht einer durchaus üblichen Praxis der Zeit, wurde doch die Klarinette in ihrer Frühzeit häufig als Ersatz für die Trompeten eingesetzt.

Die Sinfonia besteht aus fünf kurzen Sätzen. Die erste Stimme ist praktisch durchgehend melodieführend und bewegt sich vorwiegend im hohen Klarinettenregister. Die zweite Stimme verläuft mehrheitlich parallel dazu in einer tieferen Lage während die dritte meist als Gegenstimme auftritt. Das Werk eignet sich bestens für den Unterricht, um die stilistische Bandbreite hin zur Frühzeit der Klarinette zu erweitern.

Johann Melchior Molter, Sinfonia a tre, für drei Klarinetten bearb. von Bernhard Kösling, Partitur und Stimmen, E.D. 29972, € 12.80, Edition Dohr, Köln 2010